Ein Interview mit Senior Consultant Herbert Albert über das von ihm entwickelte Lucient Service

FL: Ich begrüße bei mir Herbert Albert, Mentor und Senior Consultant bei Lucient. Was hat dich dazu gebracht, den Migration Planner für SQL Server und Azure zu entwickeln? Und warum bieten wir den an?

HA: Weil ich eben dieses Problem schon mehrmals bei Kunden gesehen habe. Und die Idee war, daraus, ein Service zu generieren, das nach einem standardisierten Verfahren das Ganze abarbeitet. Wir wollen unseren Kunden auch die Möglichkeit bieten, das Service zu einem Fixpreis zu kaufen.

FL: Mit welchen Intentionen und Erwartungen kommen Kunden typischerweise, die sich für das Service interessieren?

HA: Die Intention ist In den meisten Fällen, eine zu alte Version, die nicht mehr supportet wird. Andere Gründe sind Software- und Hardwarewechsel und in vielen Fällen auch neue Features, die mit einer aktuellen Version unterstützt werden. Natürlich kommen heutzutage auch oft Überlegungen dazu, in die Cloud zu gehen. Und auch diese Möglichkeit soll evaluiert werden. Das sollte dann so schnell und reibungslos wie möglich von statten gehen. Genau das sehen wir als unsere Aufgabe.

Ziel: Eine reibungslose Migration ohne grobe Probleme

FL: Was haben die Kunden üblicherweise für Erwartungen an den Migration Planner für SQL Server und Azure ?

HA: Eben, dass sie erfahren, wie eine Migration ohne viel Aufwand und ohne grobe Probleme durchgeführt wird. Es handelt es sich hier auch um ein Vorhaben, das in den meisten Firmen nicht täglich gemacht wird. Deswegen ist vielen Firmen verständlicherweise nicht klar, wo die Fallstricke lauern, welche Möglichkeiten es gibt und wie man das Ganze angeht. Deshalb holen sie sich externe – also unsere – Unterstützung

FL: Was sind zu Beginn eines Migration Planner im Allgemeinen die größten Probleme und Hindernisse, die es zu überwinden gilt?

Es ist oft überraschend, welche Services auf bestimmte Datenbanken zugreifen

HA: Alle Informationen zu finden. Zum Beispiel ist klar, welche Software diese Datenbanken verwenden, aber meist gibt es eine Menge anderer Services, Interfaces usw., die auf die Daten zugreifen. Und da gibt es manchmal lustige Überraschungen. Oft ist auch ältere Software im Einsatz. Dann stellt sich die Frage, ob diese Software die neue SQL Server Version überhaupt supportet. Security ist natürlich auch ein Thema. Wer hat eigentlich Zugriff auf das System, beziehungsweise sind diese Zugriffe noch erforderlich? Um all diese Dinge geht es am Anfang, um die Inventarisierung könnte man sagen und was man alles beachten muss. Es handelt sich ja meist um gewachsene Systeme, die nicht immer im Detail dokumentiert sind.

FL: Welche Stakeholder auf der Kundenseite sollten involviert werden, damit das Projekt erfolgsversprechend ist?

HA:  Auf der einen Seite diejenigen, die sich um die Datenbanken kümmern, die DBAs. Dazu kommen noch die jeweiligen Applikationsverantwortlichen, wenn es welche gibt. Da die auch das Know-how haben, was diese Software eigentlich tut, und wer oder was darauf zugreift, abgesehen von den Hauptapplikationen.

FL: Gibt es bei solchen Projekten üblicherweise Easy-Wins, mit denen man die Verantwortlichen auf seine Seite bringt?

Migrationen helfen auch beim Ordnung schaffen in der Datenbankumgebung

HA: Ja, einer könnte sein, dass es durchaus immer wieder vorkommt, dass wir bei dieser Planung darauf kommen, dass bestimmte Lizenzen gar nicht mehr notwendig sind, da weniger Cores notwendig sind oder dass man bestimmte Systeme auf eine einzige Instanz migrieren kann. Im Endeffekt kommen da im Allgemeinen doch einige Kostenersparnisse raus. Abgesehen davon, dass natürlich neue Technologien zur Anwendung kommen, die in weiterer Folge für BI, KI, … verwendet werden können.

Abgesehen davon lassen sich Migrationen gut zum „Aufräumen“ Nutzen, bzw. geschehen automatisch, da bei der Planung viele Dinge hinterfragt werden – zB Logins, Berechtigungen, … Dadurch wird das System natürlich auch sicherer und wartbarer. Und eine aktuelle Dokumentation hat man nebenbei auch.  

FL: Zum Teil hast Du das ja schon angedeutet, aber was schaust Du Dir denn in Wirklichkeit beim Kunden näher an? Was wird analysiert?

HA: Im Endeffekt wird analysiert, was ist das für eine SQL Server Instanz, welche Features werden verwendet und wie ist sie konfiguriert? Was läuft darauf? Welche Datenbanken sind das? Was greift auf die Datenbanken wie zu? Gleichzeitig wird einen kleine Performanceanalyse gemacht, um herauszufinden, was für Ressourcen auf dem neuen System notwendig sind, um den aktuellen und zukünftigen Workload abzubilden. Daraus ergeben sich dann die verschiedenen Möglichkeiten für das Zielsystem. On-Premise vs Cloud, virtualisiert oder nicht, Hochverfügbarkeitsoptionen usw.

Und daraus entwickeln sich dann mögliche Migrationspläne.

FL: Wo verstecken sich im Projektverlauf gerne Hindernisse und Fallstricke?

HA: Meistens sind es irgendwelche versteckten Zugriffe: Entweder irgendwelche Person oder Services, die sich da Daten abziehen. Oft weiß man das einfach nicht mehr im Haus oder hat es einfach nicht am Radar.

Der Migration Planner für SQL Server und Azure richtet sich an alle Organisationen unabhängig von Größe und Branche

FL: Gibt einen bestimmten Typ von Organisation im Sinne von Größe oder Branche, für die dieses Service interessant ist?

HA: Es kann für alle Größen alle Branche interessant sein.

FL: Wie lange dauert das ungefähr so ein Projekt durchzuziehen, vom Start bis zu einem fertigen Bericht?

Herbert Albert, Senior Consultant

HA: Meist ein paar Wochen. Einerseits brauchen wir Zeit, um repräsentative Daten für die Analyse zu erheben und dann erfolgt die eigentliche Analyse und die Ausarbeitung des Berichts. Das Monitoring allein sollte mindestens eine Woche laufen.

FL: Und wie gehen unsere Kunden typischerweise nach Abschluss des Projekts mit dem Bericht um? Machen Sie sich üblicherweise selbst an die Arbeit oder brauchen sie weitere Unterstützung?

HA: Das ist unterschiedlich und hängt sehr vom Know-how des Kunden ab. Kunden, die jetzt nicht sonderlich viel mit SQL Server am Hut haben, lassen das dann sehr gerne von uns machen. Andere möchten vielleicht nur in manchen Bereichen ein bisschen Hilfe. Manche machen es ganz allein.

FL: Danke für das Gespräch und auf viel Erfolg bei den nächsten Migration Planner Projekten!

HA: Ich danke auch!

Das Interview führte Fritz Lechnitz